Hochwasserschutz: Auch die Flüsse in der Region Hannover brauchen mehr Raum
Die Rekordmarken von Donau, Elbe und Saale bringen es erneut an den Tag: Für den Hochwasserschutz werden mehr Überflutungsflächen gebraucht – auch in der Region Hannover. Für Sonja Papenfuß, Leiterin des Fachbereichs Umwelt der Region Hannover ist deshalb klar: „Die natürliche Überflutungsflächen von Leine, Ihme und anderen Flüsse müssen geschützt und verlorene Retentionsräume wieder hergestellt werden. Das ist auch bei Planungen zu berücksichtigen, die dem Hochwasserschutz dienen, selbst wenn sich bei den normalen Pegelständen unserer Fließgewässer die Begeisterung der Menschen für Deiche und Mauern in Grenzen hält.“ Ästhetische Gründe, wie sie aktuell bei der Hochwasserschutzplanung für Hemmingen genannt würden, rechtfertigten nicht den Verzicht auf Überflutungsflächen.
„Die enormen Hochwasserschäden der letzten Jahre sind vor allem dadurch entstanden, dass die Bebauung nach dem Zweiten Weltkrieg sich immer weiter in die überflutungsgefährdeten Bereiche vorgeschoben hat. Zugleich sind auch unbebaute Bereiche für die Landwirtschaft eingedeicht worden und stehen nicht mehr zur Verfügung, um die Wassermassen bei Hochwasser aufzufangen“, so Sonja Papenfuß: „Leider findet die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten in einer Zeit, in der ’naturnahes Wohnen‘ trendig ist, nicht immer Applaus. Andererseits wird es auch durch ausgeklügelte Richtlinien nicht möglich sein, die Naturgewalten gänzlich zu kontrollieren.“ Ein Hochwasserschutz könne daher nicht für alle bebauten Grundstücke im Außenbereich der Städte und Gemeinden erwartet werden: „Hier liegt die Verantwortung bei den möglicherweise Betroffenen, Vorsorge zu treffen.“
Der Verzicht auf die natürlichen Überflutungsflächen dürfe bei einer sorgfältigen Abwägung über alle Belange nur dann erwogen werden, wenn sich keine nachteiligen Auswirkungen auf die Unterlieger-Kommunen an den Flüssen ergeben. Vor dem Hintergrund der aktuellen Flutereignisse werde die Region Hannover die Hochwasserschutzmaßnahmen noch einmal überprüfen und bewerten, kündigte Fachbereichsleiterin Papenfuß an.
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