Neuer agrarpolitischer Strategieplan des BMEL vergibt Chancen beim Tierschutz und der Ernährungswende
Deutschland kann mitbestimmen, wie die Milliarden-Subventionen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU verwendet werden. Doch der Plan des Agrarministeriums unter Cem Özdemir ist aus Sicht der Tiere und drohender Klimakatastrophen zu ambitionslos.
Für die Förderperiode 2023 bis 2027 der Gemeinschaftlichen Agrarpolitik (GAP) können die EU-Mitgliedstaaten ihre nationalen strategischen Pläne auf Grundlage von Klima-, Umwelt- und Tierschutzzielen entwerfen. Das BMEL unter Minister Cem Özdemir hat Ende Februar einen Strategieplan dazu veröffentlicht, wie es die ungebundenen Mittel effektiv vergeben will.
Animal Society e.V. kritisiert, dass es den neuen Plänen des BMEL an Innovation und Commitment fehlt, um den Ansprüchen von Tieren und der Umwelt wirksam zu entsprechen. Insbesondere die Einsparung landwirtschaftlicher Flächen durch weniger Tierhaltung und Futterbau (Flächenschutz) muss auf die politische Agenda. Circa 60 Prozent des Getreides wird als Tierfutter verwendet.
Mängel des Nationalen Strategieplanes sieht Animal Society e.V. insbesondere in drei Bereichen:
Öko-Regelungen effektiver zumSchutz wild lebender Tiere nutzen; Biodiversität lässt sich am effektivsten auf naturbelassenen Flächen erreichen. Dafür müssen landwirtschaftliche Flächen durch eine politisch ambitionierte Ernährungswende eingespart werden.
Subventionen in die Tierhaltung an hohen Tierschutz und Tierzahlreduktion binden; Tierhaltungsbetriebe sind so zu fördern, dass sie ihre Einkommen auch mit weniger Tieren und deutlich höheren Standards der Tierhaltung erwirtschaften können.
Förderung pflanzlicher Alternativen zur Tierhaltung etablieren. Um die Ernährungswende zu begleiten, muss der Anbau von Hülsenfrüchten für die menschliche Ernährung subventioniert und die Verarbeitung und Vermarktung pflanzlicher Lebensmittel gefördert werden.
Es liegt an den politischen Entscheidungsträgern, Mittel aus dem europäischen Strukturfonds (ELER) – 8,2 Mrd. Euro bis 2027 allein für Deutschland – zu nutzen, um die Ernährungswende zu mehr pflanzlicher Nahrung einzuleiten und eine nachhaltige und sichere Zukunft für Menschen, Tiere und Umwelt zu garantieren. Animal Society ruft die Bundesregierung daher dazu auf, den Tierschutz und Klimaschutz in Agrarförderpolitik umfassend zu verankern.
Mehr Infos zur Kampagne unter: https://animalsociety.de/…
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