Toter Luchs geborgen

Pressemeldung der Firma Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg

Am Freitag (02.10.2020) wurde auf der B28 bei Blaustein ein männlicher Luchs überfahren. Das Tier wurde vom Wildtierbeauftragten des Alb-Donau-Kreises geborgen. Gemeinsam mit den Zuständigen aus anderen Bundesländern sowie den Fachstellen im Ausland versuchen die Expertinnen und Experten vor Ort nun, die Herkunft des Tieres zu ermitteln. Das Tier wird für weitere Untersuchungen an das Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht.

In Baden-Württemberg sind momentan zwei männliche Luchse besendert – „Lias“ (B600) im Donautal sowie „Toni“ (B3001) im Nordschwarzwald.

Luchse in Baden-Württemberg – Hintergrundinformation

Luchse unterliegen bundesweit dem Jagdrecht und haben ganzjährige Schonzeit. In Baden-Württemberg unterliegt die Zuständigkeit für Luchse dementsprechend beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Mit dem landesweiten Monitoring ist seit 2004 die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) beauftragt.

Luchse sind für Menschen völlig ungefährlich und auf die Erbeutung von Rehen und Gämsen spezialisiert. Schafe oder Ziegen werden nur selten von Luchsen angegriffen. Im Schadensfall erhält der Tierhalter eine Ausgleichszahlung durch den Luchsfonds Baden-Württemberg. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat die Verbände der Arbeitsgruppe Luchs und Wolf Baden-Württemberg sowie die Wildtierbeauftragten in der Region über die Nachweise informiert.

Ursprünglich waren Luchse bis ins späte Mittelalter in ganz Mitteleuropa verbreitet. Vor 40 Jahren wurden Luchse in der Schweiz aktiv angesiedelt. Seit den 90er Jahren ist von dort die Zuwanderung einzelner ausschließlich männlicher Luchse nach Baden-Württemberg nachgewiesen, die sich vermutlich aufgrund fehlender weiblicher Luchse selten über eine längere Zeit niedergelassen haben. Seit 2004 konnten 13 verschiedene Tiere in Baden-Württemberg nachgewiesen werden. Sie kommen überwiegend aus den angrenzenden Vorkommen im Schweizer Jura. Fünf Luchse wurden bisher mit einem Halsbandsender ausgestattet, für die der Landesjagdverband jeweils die Patenschaft übernahm und sie auf die Namen Friedl, Tello, Wilhelm, Lias und Toni taufte. Über die Besenderung können wichtige Erkenntnisse über die Raumnutzung und das Verhalten der Luchse gesammelt werden.

Die FVA bittet darum, Luchshinweise möglichst rasch unter der Telefonnummer 0761 4018 274 oder per Mail an info@wildtiermonitoring.de zu melden.



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Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
Wonnhaldestr. 4
79100 Freiburg
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Telefax: +49 (761) 4018-333
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Ansprechpartner:
Katja Wetz
Leitung Wissenstransfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
0761 4018 371

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) ist als Forschungseinrichtung der Landesforstverwaltung (LFV) dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) zugeordnet. Sie forscht über den Wald und die Waldnutzung in Baden-Württemberg und übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben: Neben Forschung und Monitoring ist der Wissenstransfer ein Kern ihrer Arbeit. Die FVA hat ihren Hauptsitz in Freiburg und wird von Prof. Dr. Ulrich Schraml geleitet.


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