Kükentöten für Eier und Foie-Gras: Animal Society e.V. und weitere Organisationen fordern EU-weites Verbot
Hunderte Millionen kleiner Küken werden in Europa jährlich am ersten Tag ihres Lebens getötet, da sie für die jeweilige Industrie keinen Profit generieren. Animal Society e.V. und weitere Organisationen fordern nun ein EU-weites Ende des Kükentötens.
Die Praxis des Kükentötens ist derzeit nach EU-Recht erlaubt, obwohl neue Technologien es heute möglich machen, das Geschlecht der Küken bereits lange vor dem Schlüpfen zu bestimmen. Mit der aktuellen Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung für sogenannte Nutztiere (2023-2025), bietet sich die einmalige Gelegenheit, dem systematischen Töten in allen 27 EU-Mitgliedstaaten endlich ein Ende zu setzen.
In einem offenen Brief an den Rat der EU, fordern 18 Tierschutz-/ Tierrechtsorganisationen die EU-Landwirtschaftsminister*innen auf, ein Verbot des grausamen und unzeitgemäßen Tötens männlicher Hühnerküken in der Eierindustrie und weiblicher Entenküken in der Foie-Gras-Industrie EU-weit durchzusetzen. Denn das Verbot des Tötens männlicher Hühnerküken in Deutschland seit Januar 2022 reicht nicht: Um das Leid von Tieren in ganz Europa zu reduzieren, muss die grausame Praxis EU-weit abgeschafft werden.
Kükentöten in Deutschland bereits verboten – Geht uns die EU-Regelung nichts an?
Deutschland hat das Kükentöten zum 1. Januar 2022 per Tierschutzgesetz verboten. Doch jedes zweite Ei, das in Deutschland konsumiert wird, ist heute in Lebensmitteln verarbeitet und kann somit aus ausländischen Zuchtbetrieben stammen, die das Kükentöten weiterhin praktizieren. Zudem werden jährlich Milliarden Schaleneier, sowie Legehennen aus ausländischen Brütereien aus dem europäischen Ausland importiert. Die Foie-Gras-Herstellung ist in Deutschland zwar strafrechtlich untersagt, der Import und Verkauf jedoch weiterhin erlaubt. Ein EU-weites Verbot entspricht auch dem Willen der deutschen Bevölkerung: 76% der Befragten in Deutschland sind der Meinung, dass die Tötung von frisch geschlüpften Hühnerküken und Entenküken in der EU verboten werden sollte.
Für jede Henne, die zur Eierproduktion aufgezogen wird, muss durchschnittlich ein männliches Hühnerküken sterben. Denn diese gelten in der Eierindustrie als nicht profitabel, da sie keine Eier legen und ihr Fleisch keinen wirtschaftlichen Wert für die Fleischindustrie erbringt. Über 300 Millionen männliche Hühnerküken werden deshalb am ersten Tag ihres Lebens geschlachtet. Millionen von weiblichen Entenküken in der Foie-Gras-Industrie erleiden das gleiche Schicksal: Stopfleberproduzenten ziehen es vor, nur männliche Enten aufziehen und zwangsernähren, da die Leber weiblicher Enten kleiner und somit für die Stopfleberproduktion weniger nützlich ist.
Link zur internationalen Kampagnen-Seite für Deutschland: https://www.stopgrindingandgassing.eu/…
Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
Animal Society e.V.
Kriegsbergstraße 28
70174 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 40793895
Telefax: nicht vorhanden
http://animalsociety.de
Ansprechpartner:
Thomas Hecquet
Vorstandsvorsitzender
Dateianlagen:
Weiterführende Links
- Originalmeldung von Animal Society e.V.
- Alle Meldungen von Animal Society e.V.
- [PDF] Offener Brief von 18 Tierschutz-/Tierrechtsorganisationen an die Mitglieder des Rates "Landwirtschaft und Fischerei