Wildtiere im Zirkus leiden bei nasskalten Temperaturen

Immer weniger Zirkusse mit festem Winterquartier

Pressemeldung der Firma PETA Deutschland e.V

Noch vor wenigen Jahren zogen Zirkusse im Winter in ein festes Stammquartier. Heute reisen rund 350 Zirkusunternehmen ganzjährig durch Deutschland und veranstalten trotz Nässe und Minustemperaturen sogenannte Weihnachtscircusse mit exotischen Tieren. Andere Zirkusse halten die kälteempfindlichen Elefanten und Co. den Winter über in Zelten, statt in geeigneten Räumlichkeiten zu überwintern. So umgehen die Zirkusunternehmen die für das Winterquartier geforderten Haltungsbedingungen nach dem Säugetiergutachten, welches auch den Zoos als Haltungsanforderung zugrunde liegt. Aus diesem Grund fordert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. die Bundesregierung dazu auf, endlich ein Wildtierverbot für Zirkusse zu verabschieden.

„Die in Mode gekommenen Weihnachtscircusse mit exotischen Tieren sind nichts anderes als Quälerei für die Tiere“, so Peter Höffken, Kampagnenleiter und Wildtierexperte bei PETA. „Zebras, Elefanten, Giraffen, Nashörner, Antilopen, einige Löwenarten, Bengal-Tiger und viele andere exotische Tiere benötigen eine Umgebungstemperatur von mindestens 15°C und mehr. Reptilien wie etwa Krokodile sind sogar noch kälteempfindlicher und dürfen nie unter 25 °C gehalten werden. Tiere, die in der freien Natur in den Winterschlaf fallen, wie Bären, tun das in Gefangenschaft nicht, da sie mit genug Nahrung versorgt werden. Sie werden jedoch im Winter ruhiger und bewegen sich nur, wenn es nötig ist. „Für sie sind die Zirkusvorstellungen eine Qual“, sagt Höffken. Bei niedrigen Temperaturen leiden Nashörner und Elefanten an Erfrierungen an Ohren und Schwänzen. „All diese Wildtiere haben in einem Zirkus nichts zu suchen – schon gar nicht im Winter“, so Höffken.

Im Winterquartier sind wesentlich großzügigere Gehege als während des Reisebetriebs vorgesehen. Zudem leiden gerade die exotischen Tiere in der kalten Jahreszeit unter extremem Bewegungsmangel, da sie wegen der Kälte die Außengehege über viele Monate hinweg nur für kurze Zeit aufsuchen können. Enge und Bewegungsarmut verursachen hohen Stress, der sich unter anderem in Bissverletzungen und Verhaltensstörungen äußert. Die arttypischen Anforderungen der Tiere an Temperatur und Frischluftzufuhr, Trockenheit oder Feuchtigkeit der Luft sowie an Wind und Sonne können den Tieren gerade im Winter nicht geboten werden.

Die Bundestierärztekammer spricht sich mittlerweile ebenso für ein Wildtierverbot im reisenden Zirkus aus wie auch die Mehrheit der Bevölkerung in der BRD. Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung finden zwei Drittel der Befragten Wildtiere im Zirkus nicht mehr zeitgemäß. 2003 und nochmals Ende November hat der Bundesrat in zwei Entschließungsanträgen ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren im Zirkus gefordert. Die Bundesregierung hat die Entschließungen bis heute nicht umgesetzt – im Gegensatz zu 13 anderen europäischen Ländern, die bereits Einschränkungen bezüglich der im Zirkus genehmigten Tierarten erlassen haben. Immer mehr Prominente sprechen sich für ein Verbot aus, darunter auch Rocklegende Udo Lindenberg, Bill und Tom von Tokio Hotel und Comedienne Hella von Sinnen.



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