WILD-Inventur 2011: 12 Hasen pro Quadratkilometer

Harte Winter machen dem Feldhasen zu schaffen / DJV fordert ökologische Vorrangflächen

Pressemeldung der Firma Deutscher Jagdschutzverband e.V.

In Deutschland leben durchschnittlich 12 Hasen pro Quadratkilometer. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen leichten Rückgang von einem Hasen pro Quadratkilometer. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler und Jäger, die für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) jährlich im Frühjahr und Herbst die Hasenbestände in über 400 Referenzgebieten ermitteln. Verglichen wurden die Herbstzählungen der Jahre 2010 und 2011, teilte der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) mit. Die Nettozuwachsrate – also die Bestandszunahme zwischen Frühjahrs- und Herbstzählung – liegt seit 2009 bei durchschnittlich 10 Prozent. Trotzdem haben die Hasenbestände leicht abgenommen. „Der Feldhase wird aber auch Ostern 2012 bundesweit anzutreffen sein. Nach Hochrechnungen leben derzeit mindestens 4 Millionen Feldhasen in Deutschland“, sagte Josef Schneider, Vizepräsident der Vereinigung der Jäger des Saarlandes und verantwortlich für WILD im DJV-Präsidium.

Wissenschaftler sehen einen entscheidenden Grund für den leichten Bestandsrückgang beim Feldhasen in den überdurchschnittlich kalten und lang andauernden Wintern 2009/10 und 2010/11. Weitere mögliche Gründe für den Hasenrückgang liefert eine Untersuchung von WILD-Daten der Jahre 2004 bis 2009 zu Flächennutzung und Feldhasenzahlen in Rheinland-Pfalz: Demnach wirkt sich insbesondere der Anbau von Mais auf immer größeren Feldern negativ aus. Die andauernde Zusammenlegung von Äckern hat zudem zur Folge, dass Ackersäume und Brachflächen verloren gehen. Diese sind jedoch nachweislich positiv für den Feldhasen.

Immer größere Maisfelder, schwindende Saum-, Kraut- und Staudenfluren: Dieser Trend lässt sich auf Deutschland übertragen. Die Brachflächen sind bundesweit von 8.200 Quadratkilometer (2000) auf 2.300 Quadratkilometer (2011) geschrumpft. Gleichzeitig hat sich die Maisanbaufläche von 15.000 Quadratkilometer (2000) auf 25.000 Quadratkilometer (2011) erhöht. Insbesondere für die Erzeugung von Biogas wird Mais verstärkt angebaut.

„Wollen wir als Verbraucher vermeintlich saubere Energie und möglichst billige Lebensmittel von unseren Feldern zu Lasten der Artenvielfalt?“, fragte Schneider. Die Beantwortung sei eine gesellschaftliche Aufgabe. Der DJV fordert zum Schutz des Feldhasen und anderer spezialisierter Arten in der Kulturlandschaft mehr ökologische Vorrangflächen. Damit hasenfreundliche Blühstreifen in der Agrarlandschaft entstehen, muss allerdings ein finanzieller Ausgleich für die Landwirte erfolgen. Landwirte und Jäger arbeiten bereits jetzt vor Ort eng zusammen, um hasenfreundliche Biotope zu schaffen. Weiterhin fordert der DJV eine effektive Fangjagd: Neben widriger Witterung und schwindendem Lebensraum sind räuberische Allesfresser wie der Fuchs die größte Gefahr für spezialisierte Arten wie den Feldhasen in unserer Kulturlandschaft. Übrigens: Die Jäger in Deutschland haben die Jagd entsprechend angepasst. Die Zahl der erlegten Tiere wurde seit der Jagdsaison 2007/08 nach dem Vorsorgeprinzip bereits um 30 Prozent reduziert.

Weitere Informationen, Karten und Daten zum WILD-Projekt gibt es im Internet: http://www.jagdnetz.de/wild



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