Renaturierung der Rodenberger Aue: Entwicklungsmöglichkeiten für Flora und Fauna

Pressemeldung der Firma Region Hannover

In einem neuen Bett fließt seit heute (27.4.12) die Rodenberger Aue. In Anwesenheit von Prof. Dr. Axel Priebs, Umweltdezernent der Region Hannover, Vertretern der Stadt Wunstorf und des Landkreises Schauburg, beseitigte ein Bagger die letzte Barriere zwischen dem nunmehr weiter östlich gelegenem Verlauf und dem jetzigen Altarm in der Gemarkung Idensermoor-Niengraben. Der Durchstich markiert das Ende umfangreicher Entwicklungsmaßnahmen am und im Grenzgewässer zwischen Schaumburg und der Region Hannover, von dem nun Flora und Fauna profitieren sollen.

„Mit der Renaturierung wird sich die Gewässerökologie des Flusses deutlich verbessern und die Rodenberger Aue auch an ihren Ufern wieder ein qualitativ wertvoller Lebensraum für die heimische Tier- und Pflanzenwelt werden“, zeigte sich Prof. Priebs überzeugt.

In den letzten Jahren hatte die Region Hannover zusammen mit der Stadt Wunstorf am östlichen Ufer der Aue zunächst Grundstücke erworben. Die Arbeiten am Fließgewässer erfolgten dann auf Grundlage einer Planung des Ingenieurbüro AGWA aus Hannover. Sie schaffen die Voraussetzungen für eine eigendynamische Entwicklung zwischen Fluss und Auelandschaft. Durch die Umwandlung von flussbegeleitenden Ackerflächen in extensiv genutztes Grünland soll darüberhinaus auch der Eintrag von Düngemitteln verringert werden und somit den Zielen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und des Fließgewässerschutzsystems entsprochen werden.

Für den neuen Flusslauf wurden vorhandene, aufgrund niedriger Grundwasserstände sehr selten wasserführende Tümpel – so genannte Blänken – vertieft, verbunden und an den alten Verlauf der Aue angeschlossen. Auch weiter südlich wurde eine weitere Laufverlängerung angelegt. Mit dem anfallenden Bodenaushub konnten Verwallungen am östlichen Weg und im Süd- und Nordbereich der Grundstücke angelegt werden, die die Hochwassersicherheit der angrenzenden privaten Flächen gewährleisten. Außerdem wurden künstliche Flutmulden und Blänken gegraben, in denen sich nach Hochwasser das Wasser länger hält. Sie werden als wechselfeuchte Bereiche Lebensraum für verschiedenen Tier- und Pflanzenarten bieten. So werden zum Beispiel die Reiher der Kolonie Auhagen und die dortigen Weißstörche vom zusätzlichen Nahrungsangebot profitieren.

Im Gewässer können dynamische Erosions- und Sedimentationsprozesse zukünftig ungehindert auf öffentlicher Fläche stattfinden und sich ein ökologisch wertvolles Mosaik an Ufer- und Auenstandorten herausbilden. Die Grünlandstandorte werden als extensive landwirtschaftliche Flächen weiterhin genutzt. Lediglich die Halbinselbereiche zwischen neuem und altem Gewässerverlauf werden aus der Nutzung genommen.

Die Gesamtkosten der reinen Baumaßnahmen belaufen sich auf rund 80.000 Euro. Mit 80 Prozent (71.000 Euro) ist die EU mit Mitteln aus dem Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Europäischen Raums (ELER) beteiligt, die über den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserbau, Küsten- und Naturschutz bereitgestellt wurden. Die Region Hannover, die auch 75.000 Euro für den Grundstückserwerb zur Verfügung gestellt hat, die Stadt Wunstorf und der Unterhaltungsverband West- und Südaue teilen sich die restlichen Kosten.



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