„Wir haben es satt!“-Bündnis ruft zur Demonstration gegen Agrarindustrie auf

Demonstration und Umzingelung an Europas größtem Geflügelschlachthof in Wietze/Celle, Niedersachsen, am 31. August 2013 / Tausende Teilnehmer_innen erwartet

Pressemeldung der Firma Kampagne Meine Landwirtschaft

Das Bündnis „Wir haben es satt!“ ruft für den 31. August zur bundesweiten Demonstration an Europas größtem Geflügelschlachthof in Wietze bei Celle auf. Mehrere Tausend Teilnehmer_innen werden erwartet, die gemeinsam den Schlachthof umzingeln und drei Wochen vor der Bundestagswahl eine grundlegende Agrarwende einfordern. Der Megaschlachthof in Wietze ist für sie das Symbol einer verfehlten Agrarpolitik der Bundesregierung. Bereits an diesem Wochenende finden als Vorab-Aktion bundesweit über 900 Grillpartys unter dem Motto „Grillen gegen die Agrarindustrie“ statt.

„Der Megaschlachthof Wietze wird in Niedersachsen zum Motor der Agrarindustrie. Um ihn voll auszulasten und 430 000 Hühner am Tag zu schlachten, müssen über 400 neue Megaställe gebaut werden. Neue Megaställe bedeuten noch mehr Tierleid, Gefahr durch antibiotikaresistente Keime, nitratbelastetes Grundwasser und ausgeräumte Landschaften“, so Christoph Bautz vom Kampagnen-Netzwerk Campact. „Wir Bürger_innen haben diese Agrarindustrie satt. Direkt vor der Wahl fordern wir von einer neuen Bundesregierung eine grundlegende Agrarwende.“

„Wer Megaschlachthöfe in die Landschaft stellt, verantwortet die unglaubliche Produktion von Masthühnern. Diese Fehlentwicklung darf nicht weitergeführt werden. Es darf kein weiteres Wietze in Deutschland mehr geben!“, so Uschi Helmers von der Bürgerinitiative Wietze, die Teil eines immer größer werdenden Netzwerkes von Bürgerinitiativen gegen Agrarfabriken ist.

„Die Gesellschaft will längst Bauernhöfe statt Agrarindustrie. Erste Schritte könnten jetzt durch die EU-Agrarreform eingeleitet werden. Nutzen wir die große Chance: bäuerlich, umweltschonend, tiergerecht, gentechnikfrei und solidarisch mit den Menschen in den Ländern des globalen Südens – das ist Zukunftslandwirtschaft!“, so Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. „Konkret fordern wir, dass bei der nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform 30 Prozent der Direktzahlungen auf die ersten 20 Hektar pro Betrieb verteilt werden, um bäuerliche Betriebe zu stärken. Zweitens müssen 15 Prozent der Direktzahlungen zugunsten von Umweltmaßnahmen und tiergerechten Haltungsprogrammen umgeschichtet werden.“

„Exporte von Geflügelfleisch zerstören die Märkte der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Afrika, da sie mit den günstigen Preisen für Hühnchenteile aus Europa nicht konkurrieren können. Vor diesem Hintergrund und den massiv negativen Folgen der Sojafutterimporte lehnen wir ein weiteres Wachstum in der Fleischproduktion in Europa und Deutschland ab. Die afrikanischen Länder müssen viel mehr darin unterstützt werden, sich wieder selbst zu versorgen“, fordert Stig Tanzmann von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst.

Jochen Fritz, Pressesprecher des „Wir haben es satt!“-Bündnisses erläutert das Ziel der Protestaktion: „Die zukünftige Bundesregierung hat zahlreiche Möglichkeiten, um eine bäuerliche, tier- und umweltgerechte Agrarpolitik einzuläuten. Diese zu nutzen, erwarten wir von jeder Bundesregierung, die am 22. September gewählt wird. Dafür demonstrieren wir nächsten Samstag in Wietze!“

Weitere Informationen zum Aktionstag unter www.wir-haben-es-satt.de und zur Grill-Demo unter www.wir-haben-es-satt.de/grillen

Programm „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Aktionstag am 31. August 2013

10:30 Uhr: Agrarpolitisches Bauernfrühstück „Zukunft der Landwirtschaft – Bauernhöfe oder Agrarindustrie“ mit Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer

13 Uhr: Kundgebung auf dem Droschkenplatz

14 Uhr: Start der Demonstration zum Schlachthof

15:30-16 Uhr: Umzingelung des Schlachthofs mit einer Menschenkette

17 Uhr: Abschlusskundgebung und Konzert mit Dreimalich und Ratatöska

Rahmenprogramm

23.-25. August 2013: bundesweite Grill-Demo „Grillen gegen die Agrarindustrie“

29. August 2013

18 Uhr: Eröffnung des Sommercamps

20 Uhr: Podiumsdiskussion „Wie viele Hühner braucht das Land? Geflügelwirtschaft am Scheideweg“

30. August 2013

9:30 Uhr: Workshops zum Thema „Landwirtschaft & Esskultur – Visionen 2020“

18 Uhr: Disco Soup – Kochen, Essen, Tanzen und Vernetzen

1. September 2013

10 Uhr: Offene Workshops

11 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst

14 Uhr: Ende des Sommercamps



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