Weißer Ostsee-Schweinswal auf Fehmarn tot angestrandet

Noch im Januar erfreute die Meldung über die extrem seltene Sichtung eines weißen Schweinswals bei Fehmarn die Öffentlichkeit

Pressemeldung der Firma Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.

Am 08. September wurde bei der Marienleuchte auf Fehmarn gegen 12:00 Uhr ein toter weißer Schweinswal bei einem Spaziergang von Niels Ristau gefunden, der dies an die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) und den für die Bergung Zuständigen meldete.

Noch im Januar erfreute die Meldung über die extrem seltene Sichtung eines weißen Schweinswals bei Fehmarn die Öffentlichkeit. Mit einiger Wahrscheinlichkeit könnte es sich um das gleiche Individuum handeln.

Der GRD wurde auch im Vorjahr die Sichtung eines „weißen Wals oder Delfins in der Ostsee“ – die Seglerin war sich nicht sicher – gemeldet. Weltweit wurden in den letzten 100 Jahren nur 14 Sichtungen von weißen Schweinswalen bekannt.

Opfer einer Schiffskollision?

„Mehrere tiefe Einschnitte vor allem im Schwanz des weißen Schweinswals könnten von einer Schiffsschraube herrühren. Doch ob die Kollision mit einem Schiff und die Verletzungen die Todesursache waren oder erst nach dem Tod passierten, ist noch nicht geklärt. Der Wal wurde aber für weitere Untersuchungen geborgen“, erklärt Denise Wenger, Biologin der GRD.

„Dass nun auch dieser seltene weiße Schweinswal tot aufgefunden wurde, ist sehr traurig und zeigt eigentlich, wie stark die Bedrohungssituation wirklich sein muss. Zudem sind seit dem Auffinden des weißen Wals weitere drei tote Wale auf Fehmarn geborgen worden. Es müssen dringend effektive Schutzmaßnahmen und selektive Fischereimethoden eingeführt werden, die Anrainerstaaten müssen endlich handeln!“, fordert Denise Wenger.

Kein Schutz für unsere heimischen Wale

Die Schweinswale in der Ostsee sind stark gefährdet, eine genetisch unterschiedliche Population im Osten umfasst sogar nur noch etwa 300 Individuen und steht kurz vor dem Aussterben. Doch verenden viele der Wale als ungewollter Beifang in Grundstellnetzen. Auch der zunehmende Schiffsverkehr, die Verlärmung, der Bau von Offshore-Windparks und Munitionssprengungen bei der Verlegung von Unterwasserkabeln beeinträchtigen ihren Lebensraum und ihr Überleben. Die dringend notwendigen Schutzmaßnahmen für die Wale werden unverständlicherweise bislang nicht umgesetzt.



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Erschüttert vom millionenfachen Sterben der Delfine in den Treibnetzen der Thunfischfänger gründete Weltumsegler Rollo Gebhard 1991 die GRD. Seitdem schlossen sich über 95 % des deutschen Thunfischhandels dem SAFE-Programm für delfinsicher gefangenen Thunfisch an. Heute ist SAFE das umfassendste Delfinschutzprojekt der Welt. Die GRD setzt sich mit weltweiten Schutzprojekten für den Schutz wild lebender Delfine und den Erhalt ihrer Lebensräume ein: Deutschland – Kontrollprogramm für delfinsicheren Thunfisch/SAFE: Es bewahrt Tausende Wale und Delfine vor dem grausamen Beifangtod. Publikation einer Verbraucher-Checkliste mit den bestätigten "delfinsicheren" Thunfischmarken (Projektpartner: Earth Island Institute). Peru: Kampf gegen die illegale Delfinjagd, Dynamitfischerei und Meeresverschmutzung, Durchführung von Schulprojekten (Projektpartner: ACOREMA). Adria (Kroatien): Wir wollen das Aussterben der letzten ca. 220 Adria-Delfine verhindern und ihre Lebensräume wirkungsvoll schützen (Projektpartner: VAL). Hurghada (Rotes Meer): Schutzprojekt für durch unkontrollierten Massentourismus bedrohte Indopazifische Große Tümmler (Projektpartner: Dolphin Watch Alliance). Mosambik: Delfin- und Meeresschutzprojekte in Zusammenarbeit mit DolphinCare-Africa. Dominica: Aufbau einer Pottwalforschungs- und Schutzstation, Durchführung von Whale-Watching-Aktionen für einheimische Kinder (Projektpartner: kinderindominica.ch). La Gomera (Spanien): Aufbau von ökologischem Wal- und Delfinbeobachtungstourismus (Projektpartner: MEER e.V.). Nord- und Ostsee: Schutz unserer bedrohten heimischen Schweinswale in Kooperation mit lokalen Behörden und Nationalparkverwaltungen.


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