Einfahrt frei für Fledermäuse

Gitter versperrt Zweibeinern den Zutritt zum Stollen

Pressemeldung der Firma Niedersächsische Landesforsten

Durchgang für Zweibeiner gesperrt, Einflug frei für Fledermäuse – so lautet die neue Verkehrsregelung für einen alten Bergbaustollen im Wald bei Lautenthal. Ein jüngst angebrachtes Stahlgitter verhindert, dass Besucher in den alten Suchort einfahren. Zweck der Absperrung ist es, Fledermäuse im Winterschlaf vor der Störung durch Menschen zu schützen. Das Niedersächsische Forstamt Seesen hat jetzt diesen Stollen dauerhaft verschlossen, den Fledermäuse als Winterquartier nutzen.

Fledermausschützer, Harzklub-Mitglieder und Forstleute hatten gemeinsam mehrere Monate an dem Naturschutzprojekt gearbeitet. „Ab sofort können sich Fledermäuse, Feuersalamander, Spinnen, Zackeneulen, Höhlenspanner und andere Insekten auf ein ruhiges Winterquartier einstellen“, sagt Siegfried Wielert. Der Fledermausbeauftragte für den Landkreis Goslar hat die Arbeiten zum Schutz der flugfähigen Säugetiere intensiv begleitet und die Forstleute beraten. Tatkräftige Hilfe erhielt Revierförster Julian Syldatk auch vom Harzklub-Zweigverein Lautenthal. Dessen Vorsitzender, Klaus Wippermann, und Volker Mehlig als Naturschutzwart leisteten zahlreiche Stunden ehrenamtlicher Arbeit, um die Baggerarbeiten zu beaufsichtigen, Geröllschutt aus dem Stolleneingang zu räumen und den Stollen von Müll zu befreien. Der Wasserunterhaltungsverband Innerste und der Landkreis Goslar mit seinen Wasser- und Naturschutzbehörden unterstützten das Projekt, für das die Niedersächsischen Landesforsten rund 3000 Euro investierten.

Bei der abschließenden Bauabnahme vergangene Woche zählte Siegfried Wielert bereits zehn ausgewachsene Feuersalamander und zahlreiche Larven in den Pfützen des Stollens. Der Fledermausschützer will das Winterquartier der Fledermäuse im Auge behalten. Zu Kontrollgängen können Wielert und Förster Syldatk mit einem Schlüssel das Stahlgitter passieren. Stillgelegte Bergbaustollen, Felsspalten und Höhlen sind wertvolle Rückzugsplätze für Fledermäuse während ihres Winterschlafs. Auf Störung durch Besucher reagieren die Tiere empfindlich. Sie verbrauchen Energie, um wach zu werden und aus dem Winterquartier zu fliegen.

Die streng geschützten Fledermausarten sind auch regelmäßige Waldbewohner. Die Niedersächsischen Landesforsten schützen nicht nur diesen Winterschlafplatz, sondern erhalten auch die sogenannten Wochenstuben. Fledermäuse ziehen ihre Jungtiere beispielsweise in Baumhöhlen auf. Verlassene Spechthöhlen, morsche oder abgebrochene Bäume bieten diesen Tieren Lebensraum. Ziel der Forstleute ist es, solche Bäume im Wald zu erhalten und gezielt Artenschutz für Fledermäuse zu betreiben. In dem Felswinterquartier bei Lautenthal können theoretisch alle sogenannten Felsüberwinterer vorkommen. Im Harz zählen hauptsächlich die Bart- und Wasserfledermäuse dazu, aber auch das Große Mausohr und als Harzer Besonderheit die seltene Nordfledermaus.



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