Vom Gipsbruch zum artenreichen Mischwald

Seminar zur Verfüllung und Wiederbewaldung von Steinbrüchen und Kiesgruben liefert Forstwirten, Umweltbehörden und Unterneh-men wertvolles Know-how

Pressemeldung der Firma Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg e.V.

Eingriffe in den Wald lassen sich bei der Gesteinsgewinnung nicht vermeiden, da rund 40 Prozent der Abbaugebiete in Baden-Württemberg in Waldgebieten liegen. Einer guten forstlichen Rekultivierung ehemaliger Abbauflächen kommt deshalb eine hohe Bedeutung zu um die Flächen der waldbaulichen Nutzung und den damit verbundenen Waldfunktionen wieder zurückzugeben. 73 Unternehmer, Forstwirte und Vertreter von Genehmigungs- und Umweltbehörden besuchten deshalb im Juli das vom Landesbetrieb ForstBW und dem Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg (ISTE) initiierte Fortbildungsseminar „Technische Rekultivierung und Wiederbewaldung von Abbaustätten“ in Crailsheim-Triensbach.

Im Theorieteil am Vormittag erläuterte Abteilungsdirektor Matthias Schappert von der Forstdirektion Tübingen verschiedene Waldstandorte des Landes, in die im Zuge der Rohstoffgewinnung regelmäßig eingegriffen wird. Anhand physikalischer, chemischer und biologischer Parameter wurde der Ausgangszustand aufgezeigt und dargelegt welche Faktoren für eine geeignete waldbauliche Nachnutzung der Abbaustätte im Zuge der Rekultivierung entscheidend sind. Lothar Benzel vom ISTE stellte den Behördenvertretern die Anforderungen der rohstoffgewinnenden Industrie an den Forst dar, denn eine gute technische Rekultivierung erfordert bereits ausreichend zeitlichen Vorlauf bei der Beräumung der Flächen um auf Schlechtwetterperioden Rücksicht nehmen zu können und Raum für die Logistik, insbesondere bei großen Abraummächtigkeiten. Im Anschluss referierte Dr. Bernd Susset über die Regelwerke Baden-Württembergs zur Verfüllung von Abbaustätten mit als Abfall eingestuftem Bodenmaterial. Insbesondere die Öffnungsklauseln für Gebiete mit geogener Hintergrundbelastung waren, auch da die Exkursion in einen Gipsbruch führte, stießen auf großes Interesse bei Firmen und Verwaltung. Danach erläuterte Uwe Schirmer, Werksleiter bei Knauf anhand des Gipsbruchs Triensbach II die Anforderungen an die Neuerschließung einer Abbaustätte unter Wald. Zum Abschluss des Vormittags rundete eine Diskussionsrunde zu speziellen Rekultivierungs- und Rechtsfragen mit Ingo Gueinzius (Arguplan, Karlsruhe), Thilo Tollkühn (Flickinger & Tollkühn, Hohenfels) und Matthias Schappert (Forstdirektion, Tübingen) den Theorieteil ab.

Bei strahlendem Sonnenschein – untypisch für diese ISTE-Veranstaltung – konnte im Abbaufeld Triensbach II der Knauf Mineral KG die Erschließung des neuen Abbaus und die Schwierigkeiten zur Zwischenlagerung des Abraums und des Oberbodens erlebt werden. Auf Interesse stießen auch die Anlage der Absetzbecken, die ebenfalls neu errichtet werden mussten. Der Grundeigentümer konnte im nächsten Abbauabschnitt die Vorgehensweise bei der Rodung der Fläche erläutern. Auf dem Weg, entlang des ältesten Naturschutzgebietes in Württemberg, dem Reusenberg, konnten auch einige Kompensationsmaßnahmen begutachtet werden. Im Abbaufeld Triensbach I konnte dann die noch laufende Verfüllung und unterschiedliche Stadien und Methoden der Aufforstung erlebt werden. Lars Kothe, Abteilungsleiter Forst bei Knauf und die Forstbehörden attestierten ihren Vorgängern gute Arbeit bei der Aufforstung. Als vorbildlich wurde von der Forstverwaltung der Abbau und die Wiederbewaldung in direkter Nähe zu den Erdfällen im Naturschutzgebiet Reusenberg konstatiert. Der dort wiederbegründete Wald ist durch eine standortangepasste Auswahl, insbesondere von Edellaubhölzern, und einen schonenden Bodeneinbau bereits heute kaum noch von einem Standort ohne vorherigen Rohstoffabbau zu unterscheiden.

Damit solche Beispiele, wie bereits auch in den vergangenen Jahren an anderen Standorten dargestellt Schule machen, hat der ISTE und der Landesarbeitskreis „Forst-liche Rekultivierung gemeinsam die Schriftenreihe „Forstliche Rekultivierung“ heraus-gebracht Diese dient nach wie vor als wichtige Arbeitsgrundlage und Anleitung zur Rekultivierung.



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